26.09.2010

Station 4. Die doppelte Macht der praktischen Überlegung

Ich bin aus meinem Bett gestiegen & stehe wie eine Säule auf dem Flur. Die Krankenschwestern halten sich hinter Glas auf, reden & lachen, lesen Papiere & gehen ans Telefon. Es beruhigt mich, dass Krankheiten für sie einfach ein Tagesgeschäft sind. Als Schwester Monika auf ihren Crocs vorbei kommt, sagt sie heiter: „Ach, Herr Moilen, sie sind wieder auf den Beinen?“

Ich schaffe es nicht, zu reagieren. Ich schaue um mich her, wie durch ein Kaleidoskop. Alle Einzelheiten um mich herum sind mir vertraut: die Zeitschriften auf dem Tisch, die Van-Gogh-Sonnenblumen an der Wand, die Fenster, die Türen... Das Ganze aber, ich meine: das Krankenhaus als offensichtlich von Menschen gewollter Einrichtung, verwirrt mich. Was hat das alles auf sich? Wer ist wann und aus welchem Grund auf den Gedanken gekommen, ein Krankenhaus einzurichten?

Krankenhäuser gab es nicht immer. Die Krankenschwestern & Patienten & Ärzte & Therapeuten & Putzfrauen verhalten sich aber so, als ob das Krankenhaus eine Selbstverständlichkeit wäre, eine natürliche Gegebenheit, die es nicht zu hinterfragen gälte. Sie scheinen nicht einmal zu spüren, dass sie sich in einem Krankenhaus befinden. Wie Vögel in Bäumen, Fische im Wasser & Würmer in der Erde gehen sie in den Räumlichkeiten herum, ohne die Erkenntnis, dass sie in spezifische Bedeutungen eingebettet sind.

Krankenhäuser, so dürfte man meinen, werden gebaut, weil sie praktisch sind: Expertisen & Geräte & Medikamente werden an einem Ort zusammen gebracht, um nicht für jeden Kranken eine Lösung improvisieren zu müssen. Mir ist klar: ohne diesen praktischen Gedanken, hätte ich keine Katheter-Behandlung bekommen können. Und mir leuchtet auch ein, dass gerade dieser Gedanke vielem in der Gesellschaft zu Grunde liegt: Schulen, Fabriken, Autowerkstätten, Gefängnissen, Museen, Läden, Kneipen...

Der praktische Gedanke, so scheint es mir, hat eine doppelte Macht. Einerseits ist gegen ihn nichts einzuwenden – er ist ja selbstverständlich, weil er einwandfrei fruchtbar ist; andererseits aber geht von ihm eine unterschwellige Suggestion aus, die dazu führt, dass die Beziehungen zwischen den Menschen wie Figuren auf einem Schachbrett festgelegt sind.

Wenn Krankenschwester Monika sagt: „Ach, Herr Moilen, sie sind wieder auf den Beinen?“, meint sie nicht was sie sagt, sondern sie versucht, mich zu beruhigen, was ja ihre Aufgabe ist. Sie hätte auch direkt sagen können: „Herr Moilen, wir haben hier alles im Griff!“ Diese unverblümte Aussage hätte in mir aber sofort die misstrauische Frage geweckt: „Warum sagt sie das? Gibt es ein Problem?“ Direkte Texte funktionieren manchmal nicht.

Die Krankenschwestern werden dafür bezahlt, auf eine verhüllte Art & Weise nur die Lichtungen nach oben zu betonen. Für Wahrheiten sind sie nicht zuständig. Als Schwester Monika ein paar Minuten später wieder an mir vorbei wirbelt, meint sie: „Herr Moilen, sie lesen bestimmt gerne eine Zeitung? Soll ich Ihnen eine bringen?“ Sie meint vermutlich: „Gehen Sie bitte wieder ins Bett!“

Ein Krankenhaus ist ein Ort des Lebens. Auf Station 4 wird gezweifelt, geheilt, geliebt, gesucht, aufgestanden, gedacht, ja vor allem auch: gedacht! Die Praxis des Lebens lässt sich von einem einzigen praktischen Gedanken nicht einschränken, wie mächtig er auch ist; um sein Leben zu führen, vor allem wenn man ernsthaft krank ist, braucht man mehrere mächtige Gedanken. Der Gedanke der Effizienz erschwert es aber, die Lichtungen & Verdunklungen direkt zur Sprache zu bringen.

Schwester Monika wäre überfordert. Und Dr. Davids, mein Kardiologe, auch.

19.09.2010

Die höchste Beziehungsform? Über eine sehr alte Frage

Es ist eine alte, vielleicht eben veraltete Frage: welche Beziehungsform darf als die höchste gelten? Diese Frage kann in einem Kreis von Menschen ein Streitgespräch, mit zwei sympathischen aber unhaltbaren Positionen, entzünden. Die eine Sichtweise besagt, dass die Liebesbeziehung an höchster Stelle steht, weil sie alle Facetten des Lebens umfasst. In der Liebe finden geistige, seelische und körperliche Berührungen statt, wird das Leben rund um die Uhr geteilt (natürlich nur, wenn man zusammenlebt) und man steht auch auf der existentiellen Ebene zueinander (was nicht alle Liebespaare unbedingt wollen und tun). Mit der Liebesbeziehung ist die Vorstellung verbunden, dass sie im Prinzip nichts ausschließt und deswegen komplett ist.

Die andere Position stellt die Freundschaft an die höchste Stelle. In dieser Sichtweise wird betont, dass die Freundschaft eine freie Beziehungsform sein kann, gerade weil die sexuell-körperliche Ebene nicht einbezogen wird. Die Sexualität wird in dieser Sichtweise eher als ein Hindernis verstanden: ein weites Feld voller Probleme, von denen man nicht zu viele haben sollte. Mit der Sexualität werden Verstrickungen verbunden, die als eine Bedrohung der Souveränität gelten. Manchmal wird auch noch gemeint, dass auch die gegenseitige Beteiligung auf der existentiell-finanziellen Ebene die Handhabung der Freiheit zwischen den Partnern erschwert. Die Freundschaft müsse einen Freiraum bilden, der nur entstehen kann, wenn Abhängigkeiten vermieden werden.

Wenn man auf die postmoderne Landschaft menschlicher Beziehungen schaut, stellt man allerdings fest, dass in unserer Lebenspraxis diese Frage ihre Gültigkeit eigentlich schon längst verloren hat. Das Lebensgefühl der heutigen Zeit hat sich grundsätzlich von solchen absolut bewertenden Fragen verabschiedet: so etwas wie „das Höchste“ oder „das Beste“ gibt es nicht mehr. Wenn es um die menschlichen Verbindungen geht, herrscht eher das Gefühl vor, dass die unterschiedlichen Beziehungsformen sich im Grunde genommen ständig vermischen, also praktisch nicht voneinander getrennt werden können. Warum muss denn die Frage überhaupt beantwortet werden, welche Form an höchster Stelle steht?

Diese Fragen führen in eine Hexenküche. Einerseits wird jeder Mensch bestätigen, dass es in seinem Leben „ganz wichtige“, „wichtige“, „relativ wichtige“ und „unwichtige“ Beziehungen gibt. Auf der Ebene der realen sozialen Verbindungen handhabt jeder Mensch mehr oder weniger spontan konkrete Bewertungen, die zwar nicht unbedingt an begrifflichen Einordnungen festgemacht, allerdings schon in der Sprache sichtbar werden. Wenn jemand sagt: „Hans ist ein richtiger Freund“, ist damit gemeint, dass die Beziehung einen hohen Stellenwert hat. Die Begründung scheint erst einmal eine rein subjektive Angelegenheit zu sein, etwa wie: „Ich mag Hans sehr“, oder eben: „Hans versteht mich!“ Wenn man aber nachfragt, erscheint am Ende eine Bewertung, die schon einen objektiven Anspruch beinhaltet, zum Beispiel: „Hans kann ich vertrauen“.

Und Vertrauen ist eine hohe Qualität, die nicht in allen Beziehungsformen im Vordergrund steht. Vertrauen kann es natürlich auch zwischen Bekannten und Kollegen geben, sie steigert sich allerdings beträchtlich, wenn es um Freunde und Geliebte geht. Wenn zwischen mir und einem Kollegen ein Vertrauen wächst, das sich nicht nur auf die Fragen der funktionalen Zusammenarbeit bezieht, sondern darüber hinaus auch Persönlich-Privates betrifft, kommt unvermeidlich ein Moment, in dem ich ihn als Freund betrachte. In der Lebenspraxis ist es also wohl so, dass wir eine Art Rangordnung akzeptieren.

Andererseits wehren wir uns dagegen, eine absolute Hierarchie festzulegen. Im Feld der Beziehungen scheint uns im Prinzip alles möglich zu sein. Noch vor kurzem sagte mir ein Erzieher, dass er seine Beziehung zu den Kindern, mit denen er „ist“ (er verweigerte sich zu sagen: mit denen er arbeitet oder die er betreut), als eine „freundschaftliche“ verstehen will. „Erst wenn ich mit einem Kind auf gleicher Augenhöhe stehe“, so meinte er, „öffnet sich ein Raum der Gemeinsamkeit. Es gibt keinen Grund in einem Kind keinen potenziellen Freund zu sehen“. Dem Erzieher war allerdings klar, dass er sich mit seiner Sichtweise zumindest rein sprachlich von der öffentlich-gesellschaftlichen Aufgabestellung eines Erziehers entfernt. In den relevanten gesetzlichen Texten wird diesbezüglich nicht von „Freundschaft“, sondern von „Betreuung“ gesprochen. Der Erzieher räumte auch ein, dass er die Eltern nicht unbedingt über seine Sichtweise informiert. „Mütter und Väter können das leicht missverstehen“, sagte er.

Wir überschauen die Landschaft menschlicher Beziehungen nicht mehr, oder vielleicht besser gesagt: wir sind dabei, uns von eindeutigen Bewertungen zu verabschieden – die Kinder, die wir betreuen, können offenbar auch unsere Freunde sein. Diese Verschiebung in unseren Bewertungen – man könnte noch eine Menge anderer Beispiele nennen – ist etwas relativ neues.

Je weiter man in der Zeit zurückgeht, umso klarer werden die Bezüglichkeiten der Menschen zueinander. Bei den alten griechischen Philosophen fällt zum Beispiel auf, dass sie gar kein Problem damit hatten, die konkreten Verbindungen zwischen Menschen mit Hilfe der großen Ideen – Freundschaft war so eine Idee – eindeutig einzuordnen. Auf den Gedanken, dass es Freundschaften zwischen Kindern und Erwachsenen geben könnte, sind sie aber nicht gekommen.

12.09.2010

Wunderschöne Verwirrungen. Über konservative und liberale Sackgassen

Menschen die sich konservativ nennen, sind geneigt zu sagen, dass wir im sozialen Leben leider nicht mehr wissen, was richtig und was falsch ist. Aus konservativer Sicht ist etwas verloren gegangen, eine soziale Selbstverständlichkeit, die vor allem in ländlichen Dorfgemeinschaften noch lange standgehalten hat, mittlerweile aber auch dort zerbröckelt ist. Der konservative Geist versucht über Gesetze und moralische Predigten die alte Normen und Werte aufrechtzuerhalten, was längerfristig gesehen ein chancenloses Projekt ist. Der konservative Geist will eine Vergangenheit ohne Zukunft. Jemand wie Thilo Sarrazin versucht im Grunde genommen die Vergangenheit Deutschlands gegen eine prinzipiell unsichere Zukunft, die nur aus Schatten besteht, zu verteidigen.

Wenn man sich progressiv nennt, meint man eher, dass die Begriffe nicht mehr taugen. Vorbildlich sind in dieser Hinsicht einige Philosophen, wie Foucault, Derrida und Sloterdijk, die einerseits mit offenen Augen auf die realen Tatsachen des sozialen Lebens schauen und andererseits die herkömmlichen Begriffe und Ideen dekonstruieren. Sie können und wollen nicht erzählen was „eigentlich“ los ist, weil es so etwas wie „eigentlich“ nicht mehr gibt, oder besser gesagt: nicht geben darf, weil alles „eigentliche“ Denken auf esoterischen oder metaphysischen Annahmen beruht, die letztendlich auf verborgene Machtverhältnisse zurückzuführen sind.

Wo der konservative Geist noch immer bestimmte religiöse Offenbarungen oder moralische Selbstverständlichkeiten akzeptiert und ins Zentrum des Denkens und Handelns platziert, versucht die aufgeklärte Liberalität, sich von Ideen und Idealen, letztendlich von der Geschichte zu befreien. Sie will eine Zukunft ohne Vergangenheit.

Beide Sichtweisen führen in eine Sackgasse, weil die Beziehung zur Vergangenheit traumatisiert ist. Zwischen dem verkrampften Aufrechterhalten und der lieblosen Hinrichtung der Vergangenheit gibt es noch einen dritten Weg, der damit anfängt, dass man beide Gesichtspunkte gleichzeitig für sinnvoll hält: wir wissen nicht mehr was richtig und falsch ist UND die Begriffe taugen nicht mehr. In dieses Paradox einzutauchen, bedeutet so viel wie, sich von der einen oder der anderen Angst zu befreien: der Angst vor den Schatten der Vergangenheit oder der Angst vor den Schatten der Zukunft.

Im Grunde genommen KANN man auch nicht anders, weil die EINE Frage riesengroß im Raum steht: wie kann man überhaupt weiter „denken“, wenn einerseits die Vergangenheit abgehakt ist – ALLES was wir denken, hat seine Quelle in der Vergangenheit – und andererseits die Zukunft als sekundäre und gefährliche Hoheit, die man unbedingt im Griff haben soll, angesehen wird? Man braucht nicht „esoterisch“ zu denken, um einzusehen, dass die Kategorien Vergangenheit und Zukunft von einer höheren Kategorie umfasst werden: nämlich von der Gegenwart.

Mit einer Variante auf eine Äußerung von Goethe: „Vergangenheit und Zukunft, wir sind in der Gegenwart von Euch umschlungen“. Ich habe gerade gesagt, dass man nicht esoterisch denken muss, um die Richtigkeit dieser Aussage einzusehen. Und tatsächlich findet man diesen Gedanken auch öfters bei „nicht-esoterischen“ Philosophen aus dem zwanzigsten Jahrhundert formuliert, etwa bei Heidegger, Foucault und Derrida. Die Konsequenz des Gedankens ist allerdings, dass man anfängt esoterisches Denken ernst zu nehmen – dieser Gedanke ist einer der Türen zur Esoterik.

Vor allem Heidegger hat das auch verstanden, was aus seinem Buch „Beiträge zur Philosophie – Vom Ereignis“ klar hervorgeht. Dort schreibt er zum Beispiel in seiner typischen Sprache: „Die Seinsfrage ist der Sprung in das Seyn, den der Mensch als der Sucher des Seyns vollzieht, sofern er denkerisch Schaffender ist. Sucher des Seyns ist im eigensten Übermaß sucherischer Kraft der Dichter, der das Seyn `stiftet`.“ (S. 11.) Heidegger formuliert hier den Kern des esoterischen Denkens, trivialer und politisch korrekter gesagt: sich kreativ denkend am Leben beteiligen... Jemand wie Rudolf Steiner hätte es nicht besser formulieren können.

05.09.2010

Die Nähe als Ort der Verwandlung. Eine Rose werden wollen

Gefühle drücken auf diese oder jene Weise meine Beziehung zu den Dingen, Menschen, Begriffen, Erinnerungen, Umständen und Handlungen aus. In meinen Gefühlen lebe ich meine Beziehungen. Das Ausleben meiner Beziehungen in meinen Gefühlen ist allerdings keine statische Angelegenheit, die nur bemerkbar macht, was ist, sondern vor allem auch spüren lässt, was sein könnte.

Gefühle neigen immer zur Verwandlung. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Wenn mir die Rosen in meinem Garten Freude bereiten, heißt das, dass ich mich gerne durch sie verändern lasse. Die Freude selber ist eine bestätigende Reaktion auf das großzügige Angebot der Rosen mit ihnen ein bisschen Rose zu sein, und damit der wiederholte Anfang einer „Verrosung“-in-mir.

Alle Gefühle die rein sind, haben die Neigung zur Verwandlung inne. Aber auch Gefühle, die nicht rein sind – wir sprechen dann von Emotionen – neigen zur Verwandlung, nicht aber mit einem sanften, sondern einem harten Willen (Georg Kühlewind). In Emotionen („motion“ bedeutet „Bewegung“) haben sich die Positionen vertauscht: im Vordergrund steht nicht das Gefühl, sondern der Wille. Emotionen sind Gefühle, die von einem harten Willen besetzt sind.

An der Wut ist beispielsweise deutlich zu sehen, was an dieser Stelle gemeint ist: Wenn wir wütend sind, wollen wir in einer Situation, die uns bedrängt, mit verbaler oder eben physischer Gewalt eingreifen. Wir lauschen nicht mehr, sind nicht länger dialogisch auf das Gegenüber gerichtet, „tanzen“ nicht mehr, wollen uns selber nicht mehr verändern, sondern nur noch das Andere oder den Anderen unserem Wollen gefügig machen.

Manchmal werden Emotionen im Vergleich zu Gefühlen als minderwertig bewertet. Mit dem Wort „rein“ ist oben in diesem Text allerdings nicht eine moralische Bewertung gemeint, sondern wird nur auf die Tatsache hingewiesen, dass Gefühle als „reines“ Gefühl erscheinen können, das heißt: nicht mit bestimmten Gedanken oder Willensimpulsen vermischt sind. In der Intentionalität der Gefühle sprechen Sympathien und Antipathien zwar mit, sie werden aber nicht als solche bewertet.

Wenn mich ein Laubbaum, der seine Blätter verloren hat, im Winter traurig macht, bedeutet dies nicht unbedingt, dass er „verkehrt“ ist und eben aus der Welt geschaffen werden müsste. Ganz im Gegenteil, die Traurigkeit als Gefühl deutet auf eine innere Anteilnahme an einem objektiven Geschehen, das in mir Sympathien oder Antipathien weckt – vielleicht mag ich Traurigkeit nicht, oder vielleicht gerade doch – ohne dass in mir der Wunsch entsteht, sie zu beenden, zu verdammen oder auszuschalten. Trauer als reines Gefühl ist keine Emotion, auch nicht wenn sie sehr kräftig ist.

Nähe wird oft mit Geborgenheit gleichgesetzt, was nur halbwegs stimmt. Über die Geborgenheit hinaus wirkt in der Nähe allerdings die Sehnsucht nach Verwandlung. In der Nähe ist man mit sich selber, mit anderen Menschen und mit der Welt unterwegs. Einerseits kann von der Nähe gesagt werden, dass sie uns erlaubt, so zu sein, wie wir sind – gerade in der Nähe gelten die Worte eines alten finnischen Liedes: „Du kannst kommen, wie du bist“. Bei einem Gefühl der Geborgenheit muss es aber nicht bleiben, weil sich in der Nähe Gefühle zeigen, die, wie gesagt, die Neigung zur Änderung inne haben. Die Nähe ist also auch als ein Bereich zu verstehen, in dem ich gerade nicht so bleiben will, wie ich bin.